Der Frühling im Nonstal ist mit Abstand der längste im Trentino. Schon Ende Februar färbt das Heidekraut die vielen Wanderwege der Dörfer violett. Bis in den Juli hinein ist alles eine Abfolge von Blüten und Farben: von Heidekraut bis zu Krokus in großen Höhen, von eleganten Gold-Hahnenfüßen bis zu hartnäckigen Almrosen.
Hier erfahren Sie, in welchen Gebieten des Nonstals diese Blüten auftreten, von der frühesten bis zur spätesten Blüte, und wo Sie sie am besten bewundern können. Machen Sie sich bereit für eine sehr bunte Lektüre!
Die Heidekrautblüte
Das Heidekraut ist eine sehr widerstandsfähige Pflanze, die die Kälte nicht scheut und deshalb schon Ende Februar als erste blüht.
An sonnigen Plätzen, z. B. an Wegrändern und Forststraßen, leuchtet es sofort in einem kräftigen Violett. Es verbreitet sich in Sträuchern, die nach der Blüte zu pastellfarbenen „Kissen“ werden.
Im Nonstal gibt es zahlreiche Wanderwege entlang der heidekrautreichen Wälder. Da sie sich in niedrigen, sonnigen Lagen befinden, liegt auf diesen Spaziergängen bald kein Schnee mehr, und schon Ende Februar kommt ein Hauch von Frühling auf.
Die bekannteste Wanderung ist der "Sentiero dell'erica" (Heidekraut-Weg), der am Lago Smeraldo in der Nähe von Fondo beginnt und in Richtung des botanischen Gartens ansteigt.
>"Sentiero dell'Erica" (Heidekraut-Weg) oberhalb des Lago Smeraldo in Fondo
Ein weiterer Klassiker ist "Passeggiata della Merlonga", ein ebener und aussichtsreicher Weg mit Heidekraut auf der einen Seite und Panoramaterrassen über den Coredo-Seen (Laghi di Coredo) und der Wallfahrtskirche San Romedio auf der anderen.
Krokusblüte
In der allgemeinen Vorstellung sind Krokusse die Blumen, die den Frühling ankündigen. Die Tatsache, dass sie aus den letzten Schneeflecken des Frühlings hervorlugen, führt jedoch zu Verwechslungen mit dem Namen einer anderen Blume, dem Schneeglöckchen.
Es handelt sich vielmehr um Crocus Vernus, eine ausdauernde Pflanze, die auf hochgelegenen Weiden, aber auch auf Wiesen in der Nähe von Dörfern wächst.
Im Gegensatz zu Heidekraut hat die Krokusblüte einen Überraschungseffekt. Da es sich um eine Blumenzwiebel handelt, bleibt sie unsichtbar, bis plötzlich die langen violetten Blütenblätter erscheinen!
Da die Krokusblüte mit der Schneeschmelze einhergeht, erscheinen die Blüten bereits im März auf den Wiesen in der Nähe der Häuser und erreichen dann Anfang Juni die hochgelegenen Almwiesen.
Einer der ersten Spaziergänge, der mit dem typischen Violett des Krokus färbt, ist der vom Dorfzentrum von Tret zum Aussichtspunkt oberhalb des Wasserfalls von St. Felix (Cascata di Tret). Er ist ein kurzer, sonniger Wanderweg, und wenn man nach dem Aussichtspunkt weitergeht, gelangt man in die Provinz Bozen und in das hübsche Dörfchen St. Felix.
Um die Krokusblüte in großer Höhe zu bewundern, empfehlen wir die Hänge des Monte Peller. Hier befinden wir uns auf einer Höhe von 2.000 Metern und die Krokusblüte findet um den Mai herum statt. Der Zeitraum hängt sehr stark vom Klima ab: Ein niederschlagsarmer Winter zum Beispiel wird das Schlüpfen der Krokusblüten beschleunigen!
>Der Rundweg um den Monte Peller
*Achtung: Im Frühjahr liegt auf der Nordseite zwischen Malga Clesera und dem Salare-See (Lago delle Salare) noch Schnee! Wir empfehlen Ihnen den sonnigen Abschnitt zwischen Passo della Forcola, Malga Tassulla und Rifugio Peller!
Die Blüte des Gold-Hahnenfußes
Und wir kommen zum Juni mit der Blüte des Gold-Hahnenfußes. Der Gold-Hahnenfuß wird auch Goldköpfchen genannt und dieser Name beschreibt perfekt die Form und Farbe dieser Blüten: eine leicht abgeflachte Kugel mit unglaublich intensiven Gelbtönen.
Obwohl die Blüten des Gold-Hahnenfußes in manchen Gegenden wirklich riesig sind, ist er eine geschützte Pflanze und wir bitten Sie dringend, seine Blüten nicht zu pflücken!
Er ist auch eine giftige Pflanze: Er wird von Tieren gemieden, und auch aus diesem Grund wird seine Blütezeit perfekt eingehalten!
Der Gold-Hahnenfuß blüht ab Anfang Juni und färbt die vielen Weiden im Nonstal oberhalb von 1300 Metern in Gelb.
Um die Blüte des Gold-Hahnenfuß zu bewundern, empfehlen wir den Wanderweg hinauf zum Felixer Weiher (Lago di Tret): Der Weg führt geradewegs hindurch und steigt mit konstanter Steigung bis zum See an. Wenn Sie eine Wanderung mit weniger Steigung und mehr Verlauf bevorzugen, empfehlen wir Ihnen, stattdessen der bequemen Forststraße zu folgen.
Eine andere Ecke des Nonstals, die reich an großen Wiesen ist, die sich im Juni mit dem Gelb des Gold-Hahnenfußes färben, liegt zwischen der Hütte Predaia (Rifugio Predaia) und der Rodeza-Alm (Malga Rodeza). Die Hütte ist mit dem Auto zu erreichen, und von hier aus beginnt die bequeme Forststraße, die in etwa 30 Minuten zur Rodeza-Alm (Malga Rodeza) führt. Dieser erste Teil der klassischen Wanderung führt auf dem aussichtsreichen Tresner Horn (Corno di Tres) über große, sonnige Weiden, die ideale Umgebung für den Gold-Hahnenfuß.
Die Almrosenblüte
Die letzte große und spektakuläre Blüte des Frühlings im Nonstal ist die der Almrosen. Eigentlich stehen wir kurz vor dem Sommer, denn die Almrose ist eine Pflanze, die nur in großer Höhe wächst, und der Frühling kommt hier oben etwas später.
Im Nonstal ist der „unbestrittene Schauplatz“ der Almrosenblüte der Ilmenkamm (auch Maddalene-Gruppe genannt). Wir befinden uns in der Gegend von Rumo in einem Teil des Trentino, der an Südtirol grenzt.
Der Ilmenkamm ist bekannt und beliebt für die Gastfreundschaft seiner gepflegten Almhütten, für die vielen Wanderungen abseits der Touristenströme und für die Vielfalt an Bächen und Seen.
Die üppige Lärchenvegetation in 1.800 Metern Höhe nimmt ab und weicht üppigen Almrosenbüschen. Im Juni färben sie sich tiefrosa und bedecken die sonnigen Hänge des Ilmenkammes vollständig.
Wie Sie vielleicht schon erraten haben, müssen Sie sich in größere Höhen begeben, um diese Blüte zu bewundern. Wir empfehlen eine Wanderung zum Alplahner See (Lago Trenta), ausgehend von der Bordolona-Alm (Malga Bordolona), die mit dem Auto vom Dorf Bresimo aus leicht zu erreichen ist. Wem die Wanderung zu anspruchsvoll ist, der kann nur die Strecke zwischen der unteren Bordolona-Alm und der oberen Bordolona-Alm wandern!
>Trentasee in wildem Herz der Magdalener Bergen
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