Von seinen 1280 Metern bietet das Schloss Altaguardia, das höchstgelegene der Trentiner Schlösser, bestimmt die schönste und beeindruckendste Aussicht auf die Nordseite des Nonstals.
Die wenigen Überreste der alten Festung verleihen dem steilen Gebirgskamm, auf dem das Schloss emporragt, eine magische und gleichzeitig romantische Atmosphäre. Der Name des Schlosses Altaguardia leitet sich von seiner strategischen Lage am östlichen Hang des „Monte Pin“ ab, von wo die Bauern unten im Tal überwacht werden konnten.
Das mittelalterliche Schloss, dessen ältestes Zeugnis auf das Jahr 1218 zurückgeht, obwohl sich seine Ursprünge im X. Jahrhundert verlieren, wurde auf den Ruinen einer prähistorischen Fliehburg erbaut, die dann zu einem römischen Sichtungsturm wurde. Das zuerst im Eigentum der Familie Livo befindliche Schloss gelangte bald in die Hände der Familie Thun, von der es im Laufe der Jahrhunderte eher als Prestigesymbol und nicht als Wohnsitz benutzt wurde. Das von zahlreichen Bränden und Bauernrevolten heimgesuchte Schloss wurde ab dem XVIII. Jahrhundert endgültig verlassen, da es unaufhaltsam verwahrloste.
Das kürzlich wiederentdeckte Schloss Altaguardia wurde saniert und ist heute in ca. 45 Minuten über einen bequemen Weg erreichbar, der beim Rio Castello an der nach Bresimo führenden Straße, kurz vor dem Ortsteil Baselga, eingeschlagen wird.
Bevor man das Schloss erreicht, erblickt man das Schloss Castelbasso, ‚den alten Bauernhof der Thun‘, der heute renoviert wurde und Sitz des modernen Besucherzentrums des Naturgebiets Altaguarda ist.