Die Geschichte der versunkenen Brücken im Santa Giustina See reicht weit zurück. In eine Zeit, in der das Herz des Nonstals noch nicht von den Wassern des Sees bedeckt war. An seiner Stelle gab es steile Hänge, Bäche, Schluchten und Saumpfade, die auf waghalsigen Brücken von einer Seite auf die andere führten.
Alte Straßen und Brücken, die heute nicht mehr zu sehen sind, da sie vollständig im See versunken sind. Zu bestimmten Jahreszeiten erscheinen sie jedoch wieder im Licht der Sonne und zeigen sich in all ihrem geheimnisvollen Zauber.
Dies geschieht für gewöhnlich im Frühjahr, wenn der Wasserspiegel des Stausees abgesenkt wird, um Wartungsarbeiten durchzuführen. Genau zu diesem Zeitpunkt ist es möglich, eine Reise in die Vergangenheit zu unternehmen – zurück in das Nonstal der 1940er Jahre, bevor der imposante Staudamm gebaut wurde: Es gab Wälder, Saumpfade, Höfe und Weinberge, die geradezu heldenhaft an den steilen Hängen des Talbodens thronten. Steilhänge, die heute den felsigen Seeufern entsprechen.
Zu diesem Zeitpunkt des Jahres erscheinen die drei historischen Brücken, die in all diesen Jahren dem Druck des Wassers standgehalten haben.
Die Regai Brücke
Die erste Brücke, die zum Vorschein kommt, ist die Regai Brücke. Sie wurde Mitte des 19. Jahrhunderts errichtet, um die Dörfer von Revò und Sanzeno miteinander zu verbinden und führte über eine tiefe Schlucht, welche die beiden Dörfer bis heute trennt. Es ist eine breite und robuste Brücke, die noch heute in einem ausgezeichnetem Zustand ist. Sie ist außerdem die am leichtesten zu fotografierende Brücke, da man sie leicht vom Seestrand „Plaze di Dermulo“ aus erreichen kann.
Die „Ponte Alto“ Brücke
Dann gibt es noch die „Ponte Alto“ Brücke (= Hohe Brücke). Sie ist diejenige, die am schwierigsten zu erspähen ist, da sie nur dann auftaucht, wenn der See fast leer ist - was sehr selten vorkommt. Die Brücke befindet sich nördlich des Staudamms und verdankt ihren Namen einer bis zu 100 Meter hohen Schlucht, deren beiden Flanken miteinander verbunden werden mussten. Gebaut wurde sie von den Römern und wurde unverändert bis zum Ende des 8. Jahrhunderts genutzt. Dann wurde die Eisenbrücke errichtet. Der Bau der Brücke war von größtem Wert, da sie sich an genau jener Stelle befand, an der die beiden Talseiten am nächsten beieinander lagen. Man kann sich also vorstellen, welche Bedeutung ihre Errichtung für die Bewohner des Tals und für zahlreiche Händler hatte, die regelmäßig durch die Täler des Trentino reisten!
Die „Ponte dela Mula“ Brücke
The bridge known as "Pont dela Mula" (= Bridge of the mule) is and remains the most famous of the bridges. It is also the oldest and most impressive amongst the three. Situated above the stream of Rio San Romedio, it was built with a characteristic stone arch that has withstood all these centuries. The Pont dela Mula bridge also owes its fame to the legend that surrounds it: It is said that the Baron of Cles fled on the back of a female donkey to escape the angry crowd of peasants who were chasing him. As the baron rushed through his lands, he was eventually trapped by the gorge of the Rio San Romedio stream. The mule, frightened by the yells of the peasants, dared to take an extraordinary leap that carried both of them to the other side of the gorge. Legend has it that the baron himself ordered the construction of the bridge in honour of the animal that once saved his life.
Die versunkenen Brücken des Nonstals bieten ein Schauspiel, das nur wenige Tage im Jahr zu bestaunen ist und das man mindestens einmal im Leben gesehen haben sollte!